Samstag, 30. Dezember 2006

Flackern.

Die letzten Tage müssen laut sein. Immer.
Und das Leise irgendwo dazwischen. Darunter. Darüber. Als Hintergrund. Fein angemalt oder falsch, abgeblättert, wen kümmert das schon.
Der Flachbildschirm ist jetzt von allen Seiten her einsehbar. In Hauseingängen und da, wo die U-Bahn über die Strasse führt, liegen Röhrenmonitore im Regen. Es ist nach Weihnachten und vor Sylvester. Selbst das neueste Glück sieht in diesen Tagen gebraucht aus. Zum Laden zurücktragen - wie wäre es damit? Es kommen noch verspätete Weihnachtspakete, die niemand mehr so recht öffnen mag.
Nachts flackert der Himmel und es hört sich an wie im Krieg (sagt er) (ich dachte das bisher nur). Der Regen dämpft die Farben, nicht den Schall. Dazu bräuchte es Schnee.
Nur noch zwei Tage. Dann können wir früh aufstehen, während die meisten schon wieder zuhaus sind, aber noch im Bett liegen und schlafen oder/und etwas gefunden haben. Wir können dann hinausgehen mit dem Baby, über matschiges Böllerpapier und Kronkorken laufen und uns zugleich alt und neu fühlen.
Der erste Tag des Jahres ist nie ein sonniger.
Gestern sagtest du: Auch wenn alles scheiße ist, wenn ich das Baby im Arm halte, ist für den Moment alles gut, alles richtig und ich bin glücklich.
Es ist schwierig darüber zu schreiben und das meine ich nicht als Platitüde, sondern eben so. Ich weiss nicht, wo all das Kindspech der Weltliteratur ist, von den Schwangerschaften und Geburten ganz_zu_schweigen.
Es scheinen mir Themen geringen Wissens, aber von hoher Bandbreite zu sein. Die Tiefe kann ich hier nicht ausloten. Wie für alles was von Bedeutung ist, bräuchte ich eine neue Sprache. Eine mit Gewicht, welches an den Zeichen hängt. Wieder mehr Körper in die Zeichen, denke ich - nicht angeheftet, sondern als Substanz.

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